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BACH TANZT

  • Konzerthaus Klagenfurt Mießtaler Straße 8 9020 Klagenfurt Austria (Karte)

Die Musik von Johann Sebastian Bach ist voller Rhythmus. Das gilt natürlich für jegliche Tonkunst, aber bei Bach durchdringt der Rhythmus besonders intensiv und vielfältig jede Sonate, jede Arie und jedes Konzert.
Sogar in den denkbar langsamsten Sätzen seiner Werke pulsiert der Klang. Immer wieder greift er auf Tanz-Metren und rhythmische Modelle zurück: Bouree, Gavotte, Menuett, Gigue, Passacaglia und Chaconne. Bach ist ein barocker Tanzmeister, dessen Beats auch zeitgenössische Kunst immer wieder inspirieren. Öfter als jeder andere Komponist ist er im Jazz zu finden. Und nicht zufällig haben sich große Choreografinnen (wie Anne Teresa de Keersmaeker) immer wieder seiner Musik zugewandt. Unsere Idee allerdings ist keine Verjazzung Bachs. Wir wollen den Rhythmus seiner Musik. Und vielleicht hat er auch im Alltag immer wieder verschiedene Rhythmen gespürt: Das Rattern der Räder der Kutsche, die er freilich sehr selten benutzte, viel eher schon des Leiterwagens, mit dem er die vielen Übersiedelungen absolvierte, oder das gleichmäßige Voranschreiten, wenn er zu
Fuß unterwegs war. Und er war viel unterwegs.
In unserem Programm, das heute seine Uraufführung erfährt, begegnen einander Instrumentalmusik, Gesang und Tanz als gleichberechtigte Partnerinnen, als Werkzeuge für eine Kammermusik, in der die performative Bewegung zur Partitur gehört. In allen denkbaren Kombinationen unserer Besetzung: Jeweils Solo, in Duos, Trios und im Quartett. Dabei ging es auch darum, Bachs Oeuvre für Klavier zu vier Händen bzw. für zwei Klaviere zu setzen. Bach verwendete das „moderne“ Klavier noch nicht, obwohl es als„pianoforte“ bereits zu seiner Zeit erfunden worden war. Bei der Erarbeitung des heutigen Programmes griffen wir u.a. auf vorhandene Bearbeitungen zurück, etwa die schon legendäre Arbeit des ungarischen Großmeisters György Kurtág, der für sich und seine Frau vierhändige Arrangements anfertigte. Außerdem baten wir den Komponisten und Pianisten Achileas Wastor, einige der Werke zu bearbeiten, und zwar nicht nur Note für Note, sondern mit eigenen Ideen erweiternd.
Innovativ, aber respektvoll, behutsam und doch mutig. So bringen wir Ausschnitte aus den Brandenburgischen Konzerten, Kantaten und Choralvorspielen. Das genaue Programm wird auf der Bühne präsentiert und auch erläuternd moderiert.

FERHAN UND FERZAN ÖNDER

Den Zwillingen wird eine besondere Verbindung nachgesagt, die sie auf das Konzertpodium übertragen. Zwei eigenständige künstlerische Persönlichkeiten erschaffen gemeinsam eine neue musikalische Identität. Ausgedehnte Konzertreisen führten das Duo bisher unter anderem ins Guggenheim Museum New York, in die Wigmore Hall London, in die Semperoper Dresden, in die Berliner Philharmonie, ins Gewandhaus Leipzig, ins Concertgebouw Amsterdam, in die Elbphilharmonie Hamburg, uvm.

MONIKA HOSP Zusammenarbeit u.a. mit der Dirigentin Elisabeth Zottele. Unter deren Leitung sang sie u.a. die Iphis in Händels „Jephtha“, Haydns „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, Orffs „Carmina Burana“, Brahms ́ „Ein deutsches Requiem“, sowie J.S. Bachs „Weihnachtsoratorium“. Sie gestaltet Liederabende mit modernem und historischem Instrumentarium sowie genreübergreifende Programme mit ihrem Ehemann Albert Hosp. Sie hält internationale Stimmbildungs-Kurse und Referate.

MARIETTA KRO absolvierte ihre klassische Tanzausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Sie arbeitete 13 Jahre lang mit namhaften Kompanien in ganz Europa zusammen und hat Choreografien von prominenten Choreografen wie Balanchine, W. Forsythe, M. Bigonzetti, M. Goecke, U. Scholz und J. Inger aufgeführt. Heute ist sie freischaffend, tanzt seit 2019 fortlaufende Konzerte für Classic Art Vienna und arbeitete unter anderem an Science & Art-Projekten für das Europäische Forum Alpbach und das Human Frontier Science Program Paris 2022.

ALBERT HOSP studierte fünf Jahre Blockflöte, zehn Jahre Violine, sechs Jahre Musik und Theaterwissenschaft, zwei Jahre Jazztheorie sowie drei Jahre Gesang und schloss keines dieser Studien ab. Seit 1982 arbeitet Hosp für den ORF, seit 1987 gestaltet er für Ö1 Musiksendungen. Für seine Radioarbeit wurde er unter anderem mit dem Radiopreis für Erwachsenenbildung und bei den New York Awards "Worlds Best Radio Programs ausgezeichnet.

Achilleas Wastor | Arrangements & Neu-Kompositionen



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Späteres Event: 18. Mai
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